Das nachgebesserte Sofa

Wie in jedem Berufsleben erlebt man Alltagssituationen die eine unterhaltsame Geschichte darstellen kann und wir uns darüber später köstlich amüsieren können. Wir möchten ein kleines bisschen die überspitzte Wirklichkeit aus dem Möbelhandel etwas anders beschreiben und die aus dem Leben gegriffenen Situationen unterhaltsam in spannende und witzige Kurzgeschichten wiedergeben und somit zum Lachen und Schmunzeln anregen.

 

Unsere erste kleine amüsante Geschichte startet mit dem Ehepaar Sunschein die ein wenig Ärger mit ihrer Garnitur aus einem Möbelhaus hatten. 

 

 

Wir möchten Euch mal etwas über Hobbits erzählen die in - Der Herr der Ringe - eigentlich eine freundliche Spezies sind, aber leider doch in der biologischen Systematik unterschiedliche Charakteren aufweisen können. Die kleine Geschichte erzählt von einem kleinen nicht unaggressiven „Hobbit Pärchen“ namens Sunschein, wobei das männliche Geschlecht mit einem sehr farbintensiven Kopf, ähnlich einer unter gehenden Sonne ausgestattet war.

Als die Polstergarnitur bei den „Hobbits“ angeliefert wurde beanstandete das männliche Wesen, dass sich die Verbindungsnaht in einem nicht sichtbaren Bereich gelöst hat. Der kleine Hobbit hatte recht - eine berechtigte Reklamation - worauf die Auslieferungsmonteure sofort angeboten haben, dass der Polstermeister des Möbelhauses umgehend zu Ihm rauskommt und die Verbindungsnaht wieder ordnungsgemäß schließen würde. Diese Worte waren dem Hobbit Pärchen zuviel. Bei der untergehenden Sonne, was sich Kopf nannte, bahnte sich gerade eine gewaltige Sonneneruption von ungeahnten Ausmaßen an. Die hilflosen Auslieferungsmonteure schwiegen vor Furcht. Der glühende Hobbit ergriff das Wort und fauchte wie eine Raubkatze die ihre Jungen vor einem bösen Angreifer schützen wollte : „Nehmt den scheiß wieder mit und besorgt mir eine neue einwandfreie Polstergarnitur.“ Erstart vor Schreck haben die Monteure, namens Egon und Kalle,  nicht Antworten können.

Die Gesichtsausdrücke der Monteure

Erst viele Sekunden später waren sie in der Lage die ersten Buchstaben über ihre Lippen zu befördern. Zwar ergab dies noch keinen sinnvollen Satz, aber sie gaben dem Hobbit Pärchen zu verstehen, dass sie Hilfe benötigen und kurz mit dem Kundendienst kommunizieren möchten. Der Anruf der Monteure wurde mit zitternden Stimmen getätigt. Am anderen Ende der Leitung war die neue, erst kürzlich angefangene Frau Losschmaus. Ja, sie war erst zwei Monate im Kundendienst tätig und noch in der Einarbeitungsphase. Jetzt wurde sie mit einer biologischen Lebensform konfrontiert die andere genetische Merkmale besaß und auf eine harte Probe gestellt die ihres gleichen sucht. Frau Losschmaus hat die Fähigkeit, Freude und Leid anderer Menschen mitzufühlen, hier liegt die Betonung auf das Wort Menschen.

 

Nachdem Egon und Kalle das Problem mit den Verbindungsnähten Frau Losschmaus kurz schilderten übergaben sie den Telefonhörer dem immer noch kurz vor der Eruption stehenden Hobbit. „Guten Tag Herr Sunschein, ich freue mich das sie sich mit Ihrem Problem an mich wenden, was darf ich für sie tun“. Ein Wunder war geschehen, Herr Sunschein wirkte durch die nette, freundliche Stimme ein wenig irritiert und zugleich hatte sie auf ihn eine beruhigende Wirkung. Der Reiz und die Erregung schien sich von selbst zu verflüchtigen, es kam tatsächlich zu einem sachlich, fachlichen  geführten Gespräch. Auch die Gesichtsausdrücke der Monteure formten sich wieder auf einen normalen Modus und lächelten sogar vor Glück.

 

Mit ein wenig einfühlsamen Geschick bot die freundliche Sachbearbeiterin dem Hobbit Pärchen an, die Polstergarnitur wieder mitzunehmen und durch den Polstermeister in der Firmeneigenen kleinen Polsterei die Nähte zu überarbeiten. Überraschend schnell stimmten die beiden Sunsscheins dem Vorschlag zu.

 

Als die Garnitur in der Polsterei stand, benötigte der Polstermeister nur wenige Minuten, um die Verbindungsnähte wieder zu schließen und somit die Beanstandung erfolgreich zu beenden. 

 

Es kam der Tag, da wollte das Hobbit Pärchen gemeinsam mit der Kundendienstsachbearbeiterin Frau Losschmaus die jetzt im Lager stehende und reparierte Polstergarnitur besichtigen. Die beiden Sunscheins haben sich am späten Nachmittag gegen 16:30 angekündigt. Wissentlich von diesem Termin fragte der Chef von Frau Losschmaus, Herr Prüfstein, ob er bei der Besichtigung mit dabei sein sollte. Voller Selbstbewusstsein antwortete Frau Losschmaus: „Nein, dass ist nicht nötig, die Garnitur befindet sich ja in einem makellosen Zustand.

 

Es dauerte keine Fünf Minuten, es war exakt 16:35 Uhr und Frau Losschmaus stand in einem sehr angegriffenen Zustand vor der geöffneten Bürotür des Chefs. Besorgt um ihren Zustand fragte er nach was los sei.

Die Stunde des Chefs war gekommen

Die Hobbits haben die Sachbearbeiterin freundlich begrüßt und mit ihr gemeinsam die im Lager stehende Polstergarnitur in Augenschein  genommen. Mit kritischen Blicken und auf den Spuren neuer Beanstandungen prüften die Sunsscheins sehr gründlich jedes kleinste Detail der Garnitur. Und dann stand der Ausbruch der Eruption des kleinen Hobbits nichts mehr im Wege.

 

Frau Losschmaus klammerte sich mit beiden Händen an den Rahmen der Bürotür des Chefs und erzählte mit einer tief atmenden Stimme die sich wie nach einem 100 Meter spurt anhörte, dass sich hinter der Garnitur im Rückenbereich ein ca. 30 cm langer und ca. 3 cm breiter schwarzer Streifen befindet. Schockiert hörte Herr Prüfstein ihr zu und versuchte ein Bild von der heiklen Situation zu erstellen. Herr Prüfsteins sofortige Vermutung war, dass vielleicht der Gabelstaplerfahrer mit der Gabel das Sofa berührt haben könnte.

 

Die Stunde des Chefs war gekommen und er näherte sich der im vollen Gange befindlichen Eruption. Da stand Herr Prüfstein vor ihm ! Herr Sunschein erinnerte in diesem Moment an die guten alten Popeye Filme, wenn der glotzaugenartige Seemann seine Dose Spinat runter geschluckt hatte. Der 158 cm kleine Hobbit dampfte aus allen Körperöffnungen und seine grotesken Proportionen flößten Herrn Prüfstein Angst ein. Jeder höfliche Versuch ihn zu beruhigen scheiterte – ja, man hatte sogar das Gefühl, mit jeder Form der Beruhigung schüttete man Öl in das entfachte Feuer.

Die noch kleinere Hobbit Frau feuerte ihren Mann noch mehr an, dass so etwas doch wohl nicht war sein kann und es als Beleidigung empfand wie man ihr eine solche Garnitur präsentieren könnte.

 

In dem Hagel von dem donnernden Wutausbruch, machte sich Herr Prüfstein  einen Eindruck von der Garnitur und musste leider zur Kenntnis nehmen, dass tatsächlich ein schwarzer großer Streifen quer über den hinteren Bereich der Polstergarnitur führte. Der Chef hatte zwar kein rotblondes, schulterlanges Haar und sein Vater heißt auch nicht Halvar, aber er kombinierte in dieser ausweglosen Situation wie der kleine Wikingerjunge namens Wickie. Ein Blick in die Höhe, ein weiterer Blick zur Seite und wieder ein Blick auf den schwarzen Streifen reichten um die Entstehung des unheimlichen schwarzen Streifens auf die Spur zu kommen.

 

Der Blick in die Höhe zeigte eine helle Leuchtstoffröhre, bei dem Blick zur Seite stand eine Transportcorlette, eine Art Gitterbox mit einem ca. 3 cm dicken Stahlrahmen. Herr Prüfstein ging auf die Stahlumrandung der mit Rollen ausgelegten Corlette zu und schob diese um ca. einen halben Meter bei Seite. Genau in diesem Augenblick wären Siegfried und Roy stolz auf Herrn Prüfstein gewesen.

 

Mit dem verschieben der Corlette verschwand der schwarze Streifen aus dem Lichtkegel der Leuchtstoffröhre und der Schatten wanderte ins nirgendwo. Mit diesem Auftritt a la Sherlock Holmes, verbunden mit einer analytisch rationalen Spurensicherung erntete er bei den Hobbits keinen Applaus. Nur Frau Losschmaus hatte für diese künstlerische Meisterleitung ein kleines Schmunzeln übrig, welches das Hobbit Pärchen allerdings nicht bemerkte. Oder muss man sagen, zum Glück nicht bemerkte.

 

Es kehrte einen Moment eine ungewöhnliche Ruhe ein. Sehr nachdenklich in einer irritierten Situation ergriff Frau Sunschein das Wort : „Ok, da jetzt alles geklärt ist, erwarten wir morgen um 10 Uhr die Anlieferung der Garnitur und wehe da ist etwas dran“.

 

Die Anlieferung des Sofas erfolgte pünktlich um 10 Uhr. Und da nichts weiteres mit dem Sofa passiert ist, leben die Sunscheins noch heute glücklich mit ihrer schönen Garnitur zusammen.

 

Eine geruhsame Nacht wünschen die Gebrüder moebelschlau

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