Eines der unangenehmsten Beanstandungen im Bereich der Polstermöbel sind Beschädigungen die aufgrund von Körperschweiß und / oder Körperfetten entstehen.
Bei der Einnahme von Medikamenten könnte die Absonderung von Schweiß und Fetten noch aggressiver sein. Ein erstes Indiz, dass es sich bei der Oberflächenbeschädigung um Schweiß- und Fettrückstände handelt, sind klebrige Stellen im Bereich der Schadstellen.
Lassen sich auch der Behandlung mit einem feuchten Tuch die klebrigen Stellen nicht entfernen, dann vertieft sich der Eindruck, dass die Oberflächenveränderungen nicht auf einen Materialfehler zurückzuführen sind, sondern durch äußerlichen Kontakt anderer Substanzen. Die hellen Stellen auf den Fotos zeigen Oxidationsschäden, die dem Leder die Wirkung der Gerbstoffe entzogen haben. Durch diese äußerliche Einwirkung verliert das Leder seine Struktur und kann der besonderen Beanspruchung nicht mehr standhalten und zerfällt nach und nach.
Ein weiteren Indiz, dass es sich um Schweiß- und Fettrückstände handelt, sind die sogenannten Lieblingsplätze, also die Sitzflächen die am meisten genutzt werden. Hier sind die Schadstellen oder das Ablösen der Lederoberfläche am häufigsten zu erkennen.
Sehr gut können die weißen Farbablagerungen (Siehe Foto), mittels eines LCD Digitalmikroskop (siehe Foto links) - ca. 100 – 140 facher Vergrößerung - eingefangen werden. Unter Zuhilfenahme des Digitalmikroskop weisen die Schadstellen, fettige bzw. cremige Ab- bzw. Auflagerungen auf, die für eine saure Verbindung, also beispielsweise Körpersalze/Schweiß verantwortlich sind.
Auf dem Foto rechts ist auch gut zu erkennen, dass sich die Rückstände / Ablagerungen ausschließlich auf den Kuppen, also den Hochflächen des Bezuges zeigen. Da Leder ein topografisches Bezugsmaterial ist, zeigt sich eindeutig, dass sie nicht aus dem Möbel oder dem Bezugsleder selbst kommen, sondern von außen oberflächlich aufgebracht wurden. Somit kann ein Materialfehler des Bezuges ausgeschlossen werden.
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