Wenn ein Holzbett quietscht und knarrt, kann dass unterschiedliche Ursachen haben. Schwierig ist die Ursache zu finden, da die Fehlerpunkte sehr facettenreich sein können und für die Geräuschentwicklung nicht nur ein einzelner Punkt in der Bettanlage verantwortlich sein kann, sondern durch eine Anzahl von verschiedenen Stellen in der Bettanlage verursacht werden können.
Generell gesagt :
Leichte Geräusche, die durch Materialschwingungen entstehen, sind konstruktionsbedingt und nicht zu vermeiden. Ausschlaggebend für einen Mangel ist die Intensität der funktionellen Beeinträchtigung der Ware bzw. in unserem Fall die Bettanlage. Weiter ist zu beurteilen, ob die Störungen zu erheblichen Einschränkungen der Tauglichkeit führen.
Ein weiteres Kriterium dürfte die Nutzung sein. Treten die Geräusche bei der normalen Nutzung im Schlaf auf oder handelt es sich um Nutzungen die nicht als gebrauchstypisch anzusehen sind, wie zum Beispiel : wippende oder hüpfende Bewegungen auf der Bettanlage? Auch die körperliche Konstitution, wie z. B. das Gewicht der Personen könnte eine Rolle spielen.
Absolut geräuschfreie Bettanlagen sind aufgrund der handelsüblichen Produktvielfalt kombinierbarer Matratzen, Federholzrahmen, Konstruktionen und Materialien nicht zu garantieren, da der Gebrauchsnutzen und die Dauerelastizität auch von der Unterfederung, dem Körpergewicht und den Schlafgewohnheiten des Nutzers abhängig ist.
Demzufolge kann eine Geräuschbildung einer Bettanlage eine zulässige warentypische Produkteigenschaft darstellen und infolgedessen keine objektiven Rückschlüsse auf einen Sachmangel oder Produktqualität schließen lassen.
Handelt es sich aber um erhebliche Geräusche die schlafraubend sind und einem ruhigen, gesunden und erholsamen Schlaf diametral gegenüber stehen können wir von einem Sachmangel im Rechtssinne ausgehen. Auch muss der vereinbarte Zustand derart abweichen, dass die Tauglichkeit der Kaufsache zu dem gewöhnlichen Gebrauch erheblich herabgesetzt ist.
Wenn man sich darauf beruft, aufgrund der Geräusche das Bett zurück zugeben, wird man an einer Frage nicht vorbeikommen: Welche Maßnahmen sind zur Beseitigung der Geräusche erforderlich und welche Kosten entstehen dabei? Eine Rückgabe des Bettes aufgrund von quietschenden oder knarrenden Geräuschen ist eher theoretischer Natur.
Nach unseren Erfahrungen tendieren die Gerichte eher zu Wertminderungen als zu einem kompletten Rücktritt vom Kaufvertrag. Mit dieser Wertminderung ist es angedacht, dass eine neutrale Schreinerei oder Tischlerei beauftragt wird, die Geräusche zu beheben bzw. zu reduzieren.
Ein anderes Problem ergibt sich, wenn die Bettanlage mit dem Lattenrost nicht kompatibel ist. Zum Beispiel bei einem Nachkauf oder von zwei verschiedenen Herstellern (z.B. Bettanlage Hersteller „X“ und Lattenrost Hersteller „Y“). In dem Fall wird vom Lattenrost die vorgeschriebene Traglast für die Spannweite zwischen den Querstreben nicht erreicht. Die Folge ist, dass sich der Lattenrost leicht in der Mitte durchbiegt und dadurch den Quersteg dreht.
Dieser dreht dadurch die Metallauflagewinkel in den Rasterbeschlägen an der Bettseite und zwingt diese zur Bewegung. Da diese dafür nicht ausgelegt sind, reiben die Beschläge aneinander und es entsteht ein quietschendes oder knarzendes Geräusch. Auch wenn das Geräusch an der Bettseite entsteht, so ist die Ursache dafür das Lattenrost.
Moebelschlau Empfehlung: Antiquietsch
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